Arch. Dipl.-Ing. Ekkehard Stummvoll
Der ursprüngliche Entwurf und die Einreichplanung wurde vom Architekturbüro Stummvoll ausgearbeitet. Nach dem Ableben von Arch. Dipl.-Ing. Ekkehard Stummvoll, durfte DIN A4 Architektur die weitere Planung und die Begleitung der Ausführung übernehmen.
Modernes Kompetenz- und Dienstleistungszentrum
Um den Anforderungen, die sich aus der steigenden Mitgliederzahl ergeben, gerecht zu werden und eine zeitgemäße, wie zukunftstaugliche Infrastruktur bieten zu können, hat sich der ÖAMTC als Bauherr entschlossen, einen weiteren Stützpunkt in Kematen in Tirol zu errichten. Im Kontext eines Gewerbegebietes im Norden der Gemeinde wurde ein mit dem Umfeld in Bezug stehendes Gebäudepaar entworfen. Durch die Gruppierung der Einzelbauwerke im Winkel zueinander entstehen notwendige Freiräume und eine Interaktion der Gebäude. Durch eine geschickte Anordnung der Gebäude wird der Grundverbrauch minimiert, flexible Nutzungen ermöglicht und die Voraussetzungen für künftige Erweiterungen geschaffen.
Raumkonzept
Das Hauptgebäude des neuen Stützpunktes wird mit vier hochmodernen Prüfspuren ausgerüstet. Vier Hebebühnen, mehrere Bremsenprüfstände und eine Arbeitsgrube ermöglichen eine optimale Betreuung der Mitglieder. Der barrierefreie Geschäfts- und Kundenbereich mit angeschlossenem Lager grenzt direkt an die Testhallen.
Architektur
Ganz dem Zweck entsprechend vermittelt die Massivität der ebenerdigen Bauteile Sicherheit und Dauerhaftigkeit. Im Gegensatz dazu stehen die leichten metallischen Fassadenelemente in der Gebäudehülle. Sie erzeugen ebenso wie die geneigten Flächen eine dynamische Wirkung, die das Leitmotiv Mobilität aufgreift und somit den Nutzungszweck des Stützpunktes reflektiert.
Der rechteckige Baukörper des Hauptgebäudes ist parallel zur rückseitigen östlichen Grundgrenze angeordnet, wobei sich durch die Form des Grundstückes eine Verjüngung des Außenraumes zum südwestlich gelegenen belebten Kreuzungsbereich ergibt. Durch die gleichzeitige Auskragung des schwebend erscheinenden Obergeschoßes, ergibt sich eine städtebauliche Akzentuierung, die im Zusammenspiel mit der Baumreihe entlang der Melach den Straßenbereich adäquat zu fassen vermag und ihm den Charakter eines Platzes verleiht. Durch die Hervorhebung des oberen Geschoßes und der Transparenz des ebenerdigen Club- und Servicebereiches öffnet sich das Gebäude wie selbstverständlich zum Vorbereich hin und leitet den ankommenden Besucher. Die klar gegliederten Funktionen sind von außen ablesbar und werden durch Materialität und Farbe wiedergegeben. Im Erdgeschoßbereich kommen vorgefertigte Stahlbetonhohl- und Thermowandsysteme bzw. Fassadensysteme aus Glas zur Anwendung, das hervortretende Obergeschoß besitzt eine identitätsstiftende gelbe Aluminiumfassade und setzt damit ein weithin sichtbares gestalterisches Zeichen. Das Nebengebäude welches ebenfalls aus Stahlbetonfertigteilelementen ausgeführt wurde ist parallel zur nördlichen Grundstücksgrenze angeordnet. Damit entsteht zwischen den beiden Baukörpern ein sich zur Einfahrt hin öffnender, multifunktionaler Freiraum und die Möglichkeit späterer Verdichtung.