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Passivwohnanlage Lodenareal, Innsbruck

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Energieeffizienter Wohnbau der Superlative

2005 gewann DIN A4 Architektur den Wohnbauförderungswettbewerb für die Bebauungsplanung des ehemaligen Lodenareals. Damit wurde das Team mit der Umsetzung des zu diesem Zeitpunkt größten Bauvolumens nach zertifiziertem Passivhaus-Standard in Europa beauftragt. In Folge führten die Architekten die Detailplanung und Umsetzung eines von insgesamt drei Wohngebäuden aus.

Erstmals gelang es bei diesem Projekt, Klimaschutzziele mit bezahlbarem Wohnen auf höchstem Qualitätsniveau zu verbinden. Der Erfolg der Wohnanlage Lodenareal hat mittlerweile einen regelrechten Passivbau-Boom ausgelöst.

Städtebauliche Leitidee

Grundlage für das gesamte Bauvorhaben bildete das städtebauliche Konzept von DIN A4 Architektur. Dieses sieht drei Gebäudekomplexe vor, die jeweils aus zwei gegeneinander gestellten L-förmigen Baukörpern zusammengesetzt sind. Auf dem Areal konnten damit Räume unterschiedlicher Intimität entstehen: öffentliche Bereiche zwischen den einzelnen Bauteilen, halböffentliche Innenhöfe und allen Wohnungen zugeordnete private Freiräume.

Freie Blickbezüge auf das umliegende Bergpanorama, das vielschichtige Grünraumkonzept an den Ufern des Sillflusses und des Inns und die Freizeiteinrichtungen an der Uferpromenade mit Kinderspielplätzen, Liegewiesen und einem Bootshaus steigern erkennbar die Aufenthaltsqualität.

Struktur und Bauweise

Der von der DIN A4 Architektur ausgeführter Bauteil mit 189 Wohnungen umschließt einen der insgesamt drei weitläufigen Innenhöfe. Alle Wohnungen erstrecken sich über die gesamte Gebäudetiefe, wodurch die Innenräume zu jeder Tageszeit reichlich mit Tageslicht versorgt werden. Private Gartenflächen oder beidseitig angeordnete Balkone erweitern den Wohnraum.

Die vorgelagerten Wind- und Sichtschutzelemente sind mit Druckmotiven belegt. Zur Vermeidung klassischer Wärmebrücken wurden Tür- und Fensterstöcke überdämmt. Wartungsschächte in gemeinschaftlich genutzten Bereichen, auf Fluren oder neben den Treppenaufgängen ermöglichen eine reibungslose Instandhaltung der Gebäudetechnik.

Ressourcenschonende Planung

Das Gesamtprojekt zielte darauf ab, höchsten Passivhausstandard zu erreichen. Größte Herausforderung dabei stellte das erforderliche Bauvolumen dar, das europaweit alle bisher entstandenen, energieeffizienten Wohnanlagen übertraf. Um dem Anspruch gerecht zu werden, erfolgte eine permanente Überprüfung und Zertifizierung durch das renommierte "Passivhaus Institut Darmstadt" unter Federführung von Prof. Wolfgang Feist. Außerdem wurden bereits im frühen Entwurfsstadium Vertreter sämtlicher erforderlicher Fachdisziplinen eingebunden und bautechnische Systeme und Details entwickelt, die auch in hohem Maß zur Minimierung der Bauzeit beitrugen.

Kunst am Bau

Anton Christian: Sechs "Säulen der Poesie" Heinz Gappmayr: Skulptur "Zeit" Peter Kogler: Sitzbänke