Forschungscampus IST Austria
Auszug Juryprotokoll:
„Unter Ausnutzung der Geländeanschlusskante entwickelt sich ein ansprechender Baukörper in L-Form. Durch die eingeschossige Rahmung des Eingangsbereiches und einem eingeschossigen Seminarzentrum wird die Kubatur optisch relativiert, wodurch eine angenehme sensible und sympathische städtebauliche Einbindung in das Areal des Campus entsteht. Durch die abgesenkte Mittlezone und die hochgezogene Attika wird das Technikgeschoss gut in den Baukörper integriert. Das spannende Fassadenbild mit den breiten Aluminiumrahmen ergänzt die unterschiedlichen Architektursprachen der voran geplanten Häuser am Campus und stärkt damit die Identität des IST Austria als interdisziplinäres und internationales Institut. Die geschickte Ausnutzung der Baukörper am Bauplatz lässt zukünftigen Erweiterungsbauten viel Platz. Dieses Projekt läßt als einziges einen Anbau zu, was aus städtebaulicher Sicht sehr zu begrüßen ist.
Das Entwurfskonzept überzeugt die Kommission in besonderem Maß durch die attraktive Situierung und Gestaltung des leicht ansteigenden Innenhofs zwischen Laborgebäude und Seminarraum. Zum einen wird damit eine öffentliche, beruhigte Freifläche gegenüber dem Straßenraum geschaffen, die auch für Veranstaltungen nutzbar ist; zum anderen entsteht eine vielversprechende Verbindungsmöglichkeit von Vorplatz und Seminarzentrum, was insbesondere bei der Nutzung des Seminarzentrums als besondere Qualität gesehen wird. Außen- und Innenbereich können damit gemeinsam genutzt werden.
Positiv wertet die Kommission das breite Foyer im EG und die breiten Gangflächen in den Obergeschossen, die zur informellen Kommunikation einladen, wodurch die interdisziplinäre Kommunikation in den Geschossen in besonderem Maß unterstützt wird. Besonders attraktiv sind auch die hellen Kommunikationsbereiche an den Stirnseiten der Gebäude. Gleichfalls unterstützt die Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche ein gutes Miteinander der unterschiedlichen Nutzungen. Besonders überzeugt hat die Kommission das Seminarzentrum. Das Foyer im EG bietet einen der Nutzung entsprechenden Vorbereich bei Veranstaltungen und die Situierung angrenzend an den Innenhof erweitert die Funktionsmöglichkeiten. Mit seiner Situierung stehen auch die Erreichbarkeit und Auffindbarkeit außer Zweifel.“
DI Sabine Meisrimler
DI Mirjana Zaric