Justizzentrum Korneuburg
STAATSPREIS FÜR ARCHITEKTUR UND NACHHALTIGKEIT
Städtebau – Das Justizzentrum übernimmt zurückhaltend, aber selbstbewusst die Zentrumsfunktion des neu entwickelten Stadtteils. Die beiden Baukörper, Gerichtsgebäude und Justizanstalt, beherbergen Landes- und Bezirksgericht, Staatsanwaltschaft sowie eine multifunktionale Justizanstalt. Das Gericht als öffentliches Gebäude nimmt den Bezug zur Umgebung und zum Stadtkern auf und befindet sich auf einem neuen Stadtteilplatz. Die Justizanstalt wird in die Bau- und Freiflächenstruktur eingebunden und liegt im Grünraum.
Struktur und Bauweise – Das Gericht ist kompakt um mehrgeschoßige Erschließungs- und Belichtungshöfe konzipiert. Um Einblicke in die ebenerdigen Verhandlungssäle zu vermeiden, wurde diese Ebene einen halben Meter angehoben. Die Justizanstalt ist in mehrere, ihrer Funktion entsprechenden Baukörper aufgelöst, die gemeinsame Außensicherung fasst diese wieder zusammen. Das Gerichtsgebäude wurde in Mischbauweise, mit einer tragenden Betonstruktur sowie Holz-Sandwich-Elementen als Fassadenhülle errichtet. Es definiert sich durch einen höheren Anteil an offenen Elementen, im Gegensatz zur Justizanstalt, die mehrheitlich geschlossene Elemente aufweist.
Konzept Innenraum – Die verschiedenen Bereiche des Gerichtsgebäudes werden über eine großzügige lichtdurchflutete Halle erschlossen. Im Erdgeschoß sind öffentliche Einrichtungen, Verhandlungssäle des Landesgerichts sowie der Schwurgerichtssaal platziert. Auf Nutzerwunsch wurden großzügige Warteflächen, halböffentliche Bereiche und Diskretionszonen konzipiert. In den oberen Geschoßen befinden sich unter anderem die Verhandlungssäle des Bezirksgerichts, die Vernehmungszone der Staatsanwaltschaft sowie weitere Büro Räumlichkeiten des Landesgerichtes.
Einrichtungsplanung
DI Christine Allmaier-Flögl
DI Ralitza Ivanova
DI Martin Köck
DI Miriam Nagl
DI Anna Simetzberger