
Betriebsobjekt Kahles
Architektur – Den Mittelpunkt des Betriebsobjektes bildet die Qualitätskontrolle, welche zentral in der Gesamtbebauung sitzt und um die sich die vier Bauteile Bürobereich, Fertigung, Montage und Warenlager reihen. Durch diese Anordnung ergibt sich nordseitig ein Einschnitt, der zum Haupteingang ins Foyer führt. Durch eine leichte Anhebung des Gebäudeteils wird eine natürliche Belichtung des Untergeschoßes ermöglicht. Durchblicke für Besucher gibt das Gebäude im Inneren dort frei, wo Betriebsgeheimnisse nicht im Vordergrund stehen. Durch die Einschnitte in den Gebäudekomplex kommt es zu einer Verzahnung mit der Landschaft. Das üppige Grün, die Weingärten und der See liegen im Bild des Betrachters. Das gesamte Gebäude wurde als Holzbau konzipiert. Statische Maßnahmen, der Technikteil und erdberührende Bauteile wurden in Stahlbeton ausgeführt. Der diffusionsoffene Aufbau der Holzkonstruktion besteht aus lasierten Massivholzplatten, Mineralwolle, einer Hinterlüftungsebene und 3-Schichtplatten im Außenbereich. Durch die Wahl einer leichten Dachkonstruktion (Laas-Leicht-Dach) konnten die tragenden Bauteile mit schlanken Profilen ausgeführt werden, was zu mehr Raum für die Nutzung führt.
Die Fassadenflächen der Werkhallen zeigen mit den Spektralfarben Rot, Grün und Blau jeweils in eine Himmelsrichtung. Kontrastiert und strukturiert werden die Farbflächen durch die vertikalen Holzsteher, die zur Abtragung der Windlasten benötigt werden. Diese wurden bewusst an die Außenfassade gesetzt, um mit dem Farbkonzept das Bild einer wandelbaren Oberfläche zu erzeugen. Je nach Blickwinkel erscheint diese in den unterschiedlichen Farbtönen.
Konzept Innenraum – Das Farbkonzept im Inneren nimmt Bezug zum Landschaftsraum, Grüntöne durchziehen das Gebäude und gehen fließend in den Außenraum über.
Energieeffiziente Planung – Ein besonderes Augenmerk galt der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Energieerzeugung für Heizung und Kühlung erfolgt mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe und Freecooler. Die Werkgebäude stellen besondere Anforderungen an Lärmentwicklung, Belichtungsflächen und Sauberkeit. Durch die richtige Materialwahl, Detailausführung und den Aufbau der Fassade konnte den gestellten Anforderungen gerecht werden.

DI Andrea Ladenhauf
DI Andreas Perkhofer
M. Arch. Rory Heath
Ing. Peter Donnemiller



